Avocado – grün, rund & kerngesund?!
10 Fakten über die grüne Power-Beere!
1. Die Avocado ist die ca. 400 g schwere Beere eines immergrünen Laubbaumes aus der Familie der Lorbeerbäume
2. Die Avocado, das wohl beliebteste Superfood, ist tatsächlich sehr gesund. Sie enthält so viele ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe, als wollte sie den Menschen von all seinen Gebrechen heilen.
3. Weil die Wurzeln des Avocadobaums anfällig sind, wird der Schössling auf den einer anderen, gewöhnlicheren Pflanze, zum Beispiel eines Apfelbaums, gepfropft. Das bedeutet, dass man mit einem scharfen Messer einen kleinen Spalt in den winzigen Apfelbaumstamm schneidet, dort das Avocadopflänzchen draufsetzt und die Operationsnarbe so fest mit einer Folie verbindet, dass beide Teile zusammenwachsen. Hat man es geschafft, einen Baum zu ziehen, und will ihn in die Erde setzen, muss man daraufachten, dass der Boden frei von Steinen ist. Ein Avocadobaum stört sich an Steinen im Boden, wie die Prinzessin sich an der Erbse stört. Mit schwerem Gerät wird die Erde einmal durchgesiebt. Wenn der Stamm ausgebildet ist, muss er mit sonnenschützender Farbe bestrichen werden – der Avocadobaum braucht einen Sunblocker.
4. Ein Kilogramm Tomaten kommt im globalen Durchschnitt mit etwa 180 Litern Wasser aus, ein Kilogramm Salat mit etwa 130 Litern. Ein Kilogramm Avocados verbraucht 1.000 Liter. Das heißt: 1.000 Liter Wasser für zweieinhalb Avocados. Und es gibt wenig Wasser in den Anbaugebieten. Das Wetterphänomen El Niño, verstärkt durch den Klimawandel, bringt Hitze und Dürre.
5. Eine Avocado aus Mexico fährt von ihrer Heimat im Norden des Landes mit dem Lkw nach Durban an der Küste im Südosten. Das sind knapp 1.000 Kilometer. Dann wird sie auf ein Schiff geladen, das sie nach Rotterdam bringt. Die Überfahrt dauert 26 Tage. Während der gesamten Reise lagert die Avocado bei komfortablen sechs Grad in einem strombetriebenen Container, in dem neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit und die CO₂- Konzentration kontrolliert werden – ein energiefressender Transport.
6. In Mexiko werden jedes Jahr bis zu 4.000 Hektar Wald illegal gerodet, um Avocadoplantagen anzulegen. 80 Prozent des knappen Trinkwassers fließen dort in die Landwirtschaft. Im trockenen Israel verzehren allein die Avocados die Hälfte des Wassers. Offenbar ist die Avocado weniger ein Inbegriff der bewussten Küche als ein Inbegriff der Ungereimtheiten, von denen die gegenwärtige Ernährungsweise geprägt ist. Sie ist eine Frucht, in deren Produktion die Erde mehr Energie steckt, als sie auf Dauer zur Verfügung hat.
7. Die im Handel angebotenen Früchte sind meist noch hart, können aber bedenkenlos gekauft werden, denn sie zählen zu den klimakterischen Früchten, reifen also nach. Wenn die Schale auf Druck leicht nachgibt, ist die Frucht zum Verzehr geeignet. Der Nachreifeprozess kann durch das Reifegas Ethen beschleunigt werden, indem die Frucht beispielsweise in Zeitungspapier eingewickelt oder zusammen mit Äpfeln gelagert wird. Reif ist die Frucht, wenn sie ihren Glanz verliert.
Avocadofrüchte reifen in keinem Fall am Baum aus, sondern fallen auch ohne Pflücken in einem harten „grünen“ Zustand zu Boden, wo sie rasch reifen. Im Anbau werden die Früchte daher gepflückt, sobald sie eine marktfähige Größe erreichen. Im deutschen Handel findet sich hauptsächlich der weltweit meistverbreitete Typ Fuerte, eine birnenförmige Avocado mit mittelgrüner Schale und hellgelbem, zum Rand hin grünlichem Fruchtfleisch
8. Bei der Sorte Hass handelt es sich nicht um eine gezielte Züchtung, sondern um eine zufällige Mutation. Der Kalifornier Rudolph Hass fand den Baum in den 1930er Jahren in seinem Garten. Von diesem einen Baum stammen alle heutigen Hass-Avocado-Bäume ab, die in Israel, Kalifornien, Mexiko, Chile, Spanien, Australien und Neuseeland angebaut werden. Die Frucht der Sorte Hass ist kleiner als die der Fuerte, rundlich und besitzt eine dicke, warzige Schale. Ihre Reife erkennt man daran, dass sich die Schale dunkelviolett verfärbt; sie lässt sich auch ertasten.
9. Die Avocado zählt (gemeinsam mit der Olive) zu den fettreichsten Früchten, die das Obstregal zu bieten hat. Mit 23 Gramm Fett und ca. 200 Kalorien auf 100g (ca. ½ Avocado) könnte man denken „Oh Gott – wie kann diese Frucht nur gesund sein?“ Aber: Die Avocado ist reich an ungesättigten Fettsäuren, die dein Körper dringend benötigt um gesund zu bleiben. Die Avocadofette erleichtern dem Körper die Aufnahme anderer, fettlöslicher Nährstoffe, die er sonst nur schwer verwerten kann.
Eine Avocado enthält außerdem viele Proteine und senkt ganz nebenbei auch noch den Cholesterinspiegel. Sie ist reich an Vitamin A und E, Kalium und anderen Mineralstoffen, die den Organismus so richtig ankurbeln. Dadurch, dass die Avocado wenig Fructose, also wenig natürlichen Fruchtzucker enthält, kannst du sie auch super abends noch snacken, ohne dass du Magengrummeln fürchten musst. Als wäre das nicht schon genug, behaupten einige Wissenschaftler sogar, dass die grüne „Wunderbeere“ mit ihrem Enzym Lipase, dass die körpereigene Fettverbrennung fördert, beim Abnehmen hilft. Eindeutig nachweisen lässt sich das allerdings nicht. Ich würde sagen, mit einem Nährstoffcocktail dieses Ausmaßes hat sie sich den Ruf als „Superfood“ verdient.
10. Erkennen, ob die Avocado reif ist kannst du übrigens auch, indem du versuchst den Strunk zu lösen. Ist dieser noch fest und lässt sich nicht von der Frucht lösen ist die Avocado noch nicht reif genug, um sie weiterzuverarbeiten oder um sie zu snacken. Lässt dieser sich hingegen leicht lösen und ist das Fruchtfleisch darunter hellgrün, hat die Avocado den perfekten Reifegrad und lässt sich wunderbar weiterverarbeiten. Ist das Fruchtfleisch darunter schon dunkel ist die Avocado überreif und sollte schleunigst gegessen werden, bevor du sie noch wegschmeißen musst.
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